Elektroauto fahren ohne Ladekosten? Kaufland und IKEA machen es möglich!
Wie lässt sich ein Elektroauto kostenlos aufladen?
Diese Frage wurde uns beim Ladevorgang unseres Elektroautos beantwortet, als wir einen Kona-Fahrer getroffen haben, der uns von seinen Tricks beim Sparen von Ladekosten berichtet.
Elektrotechniker als E-Autofahrer und Photovoltaik-Betreiber
In knapp 18 Monaten hat unser Interviewpartner 36.000 km in seinem Hyundai Kona zurückgelegt. Er ist sehr zufrieden mit seinem E-Auto und es bereitet ihm große Freude, ab und zu an der Ampel auch schon mal einen 3er BMW hinter sich zu lassen. „Ein Verbrenner braucht da schon sehr viel Leistung und hat auf den ersten Metern keine Chance“, so sagt er.
Wie er uns berichtet, ist der Rentner aktiver Grüner und auch schon immer E-Fan gewesen. Als Elektroniker beschäftigt er sich nicht nur mit der Elektromobilität, weshalb er auch in Solaranlagen investiert. Insgesamt hat er selber ein Photovoltaik-System mit 130.000 Wh in Betrieb.
Auf unsere Erfahrung mit anderen Elektrikern, die sich selber die Frage stellen, wo denn der ganze Strom herkommen solle, winkt er mit dem Kommentar „alles verrückt“ ab.
Er plant sein nächstes Elektroauto so auszulegen, dass es über Nacht als Pufferspeicher für die PV-Anlage fungiert. Dies sei sein Beitrag dazu, den Strom lokal zu erzeugen und die Netzauslastung zu verbessern. Als sein eigener lokaler Versorger belaste er damit nicht die Überlandleitungen und spart dank Autarkie auch noch Geld.
150 km über Nacht mit Schuko – Wallbox überflüssig
Die weitverbreitete Meinung, dass das Stromnetz dadurch zusammenbrechen würde, wenn alle Elektroauto-Fahrer gleichzeitig ihre E-Autos aufladen würden, begegnet er mit einem Lächeln. Er lädt sein Fahrzeug in der Regel zuhause nur an der normalen Haushaltssteckdose, womit er über Nacht 150 km nachgeladen bekommt. Weitere Strecken fährt er nur selten, weshalb er auch meist um die Nutzung von Schnellladesäulen herum kommt. Obwohl zu seinen Reisezielen u.a. Dortmund, Heidelberg und München gehören, hat er in den ein, ein halb Jahren schätzungsweise nur rund 15 mal Ladestationen benutzt.
Auch noch längere Strecken sind für ihn kein Problem. Denn wenn er zum Beispiel nach Kroatien fährt, würden zwei Ladestopps mit je 30 Minuten Ladedauer ausreichen. Die Ladeweile vertreibt er sich einfach mit einer Tasse Kaffee.
Genau wie Thomas, hat auch der Kona-Fahrer einen Go-eCharger. Allerdings plant er diesen wegen mangelnder Nutzung wieder zu verkaufen, da er die bis zu 22 kW Ladeleistung nicht benötigt.
1.700 EUR Stromkosten für 30.000 km
Durch die Nachzahlung an seinen Stromanbieter weiß er mittlerweile genau, wieviel sein Elektroauto verbraucht: Mit 1.700 EUR Stromkosten für rund 30.000 km kommt er so auf Fahrtkosten von 5,67 EUR je 100 km.
Genau dies möchte er zukünftig einsparen, da es in nur 8 km Entfernung zu seiner Wohnung einen Kaufland mit 50-kW-Schellladestation gibt. Hier geht er kurz einkaufen während das E-Auto auflädt – schon spare er 1.700 EUR jährlich.
Der Hyundai Kona ist sein erstes Elektrofahrzeug. Vor dem Kauf hat er sich jedoch lange Gedanken über die Unterschiede von Hybrid, PHEV und vollelektrischem Fahrzeug gemacht. Doch nach genauerer Überlegung und der ersten Probefahrt stand für ihn schnell fest, dass es nur eine Alternative gibt. Er hat sich somit natürlich für den Vollstromer entschieden und im Nachhinein sogar darüber geärgert, dass er sich jahrelang überhaupt Gedanken darüber gemacht hat.
Während unserem Interview können wir beobachten, dass der Kona am HPC mit einer Ladeleistung von rund 69 kW pro Stunde lädt. Auch am Triplecharger seien mit dem Hyundai 44 kW möglich. So ist eine großartige Planung vor einer Reise nicht nötig.
Hyundai Kona als günstige Alternative zu Audi und BMW
Generell ist er begeistert vom Hyundai, da er mit Head Up Display, kühl- und beheizbaren Sitzen, Abstandsregelassistent, Einparkhilfe uvm. all seine Wünsche erfüllt. Gezahlt hat er für den Kona 24.800 EUR abzüglich 6.000 EUR BAFA-Umweltprämie. Einen vergleichbaren Audi bekomme man zu diesen Preis nicht. Höchstens der BMW i3 kann preislich ohne Sonderausstattung noch mithalten, so der glückliche Besitzer.
Kostenlosen Ladestrom bei IKEA
Zum Schluss verrät er uns noch einen Trick: Er fährt öfters zu einem IKEA Möbelhaus in der Nähe. Dort lädt er an einem der vier kostenlosen Ladestationen sein E-Auto, während er dank IKEA-Family-Karte gratis Kaffee trinkt und dabei im freien WLAN seiner Büroarbeit nachgeht. Täglich beobachtet er sogar einen anderen BMW-Fahrer, der es als Außendienstmitarbeiter ähnlich handhabt.
Er verweist uns abschließend auch noch auf einen Artikel in der Tageszeitung „Die Zeit“, in der von neuer Akkutechnologien auf Schwefelbasis und mit geringerem Einsatz von Edelmetallen berichtet wird. Die vierfache Kapazität mit 1.800 km Reichweite wären die Folge.
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